Mechelen ist der „glanzvolle Außenseiter“ zwischen Brüssel und Antwerpen.
Ein Besuch dieser Stadt beginnt auf dem Grote Markt mit den vielen Bauten aus der Renaissance des 16. bis zum Rokoko des 18. Jahrhunderts. Am besten genießt man die Atmosphäre des Grote Markte draußen vor einem der vielen Cafés auf dem Platz. Das beeindruckende gotische Rathaus wurde später um Barockelemente erweitert. Der Bau der imposanten St.-Rombouts-Kathedrale begann bereits im 13. Jahrhundert. Noch heute erhebt sie sich stolz über der Stadt. Ihre spektakulären, schwebenden Stützen und der unvollendete flache Turm verleihen dem Bauwerk etwas Geheimnisvolles. Beim Aufstieg auf dem Turm kann man in den sechs Turmzimmern verschnaufen, ehe man von oben eine tolle Aussicht bis nach Brüssel und Antwerpen hat. Virtual-Reality-Brillen bieten einen Überblick über die jahrhundertealten Türme, Stadtpaläste und Monumente der Stadt. Das Glockenspiel des St.-Rombouts-Turms spielt jede Stunde einekleine Melodie. Außerdem geben die Glockenspieler*innen der renommierten Glockenspielschule jeden Samstag und Sonntag ein kleines Konzert.
Die Geschäftsstraße Bruu beginnt am Grote Markt und bildet zusammen mit der Onze-Lieve-Vrouwestraat und der Ijzerenleen die Shoppingmeile. Und jeden Samstag ist bis 13:00 Uhr Markttag in Mechelen.
In Mechelen gibt es vier gotische und vier barocke Kirchen, die allesamt Schatzkammern der Kunst und des religiösen Erbes sind. Unser Rundgang führt uns zur gotischen St.-Johannes-Kirche aus dem 15. Jahrhundert, ein Musterbeispiel für Pracht und Prunk. Der Altar der Kirche wird dominiert durch „Die Anbetung der Weisen“ von Pieter Paul Rubens. Weitere Schätze der Kirche sind die „Ankündigung der Geburt“ aus Rubens’ Werkstatt und die Kirchenvorsteherbänke.
Neben Kirchen und der Kathedrale stößt man in Mechelen auch überall auf Paläste, großzügige Herrenhäuser und Residenzen. Eines der schönsten Beispiele ist der Hof von Busleyden, ein üppiger Renaissance-Stadtpalast. Das Museum ist der bewegenden Geschichte der Burgunder gewidmet und enthüllt dem Besucher seine vielen (Kunst)schätze und Geschichten. Im 15. und 16. Jahrhundert war Mechelen die Hauptstadt der burgundischen Niederlande.
Margarete von Österreich war von 1507 bis 1530 Statthalterin der Habsburgischen Niederlande. Ihr Palais war der Hof von Savoyen, das erste Renaissancegebäude der alten Niederlande. Unter Margarete wurde Mechelen zum geistigen und kulturellen Zentrum der Niederlande.
Der Spaziergang führt uns weiter in eine Oase feierlicher Stille, den Großen Beginenhof mit malerischen Häuschen und Kopfsteinpflaster-Gassen. Dieser Hof war ab dem 16. Jahrhundert das Heim der Beginen – einer Gruppe unverheirateter Frauen, die ihr Leben Gott geweiht hatten.
Die Brauerei „der Anker“ ist für ihr Gouden Carolus berühmt und eine der ältesten Brauereien Belgiens.
Und wer nicht mehr durch die Altstadt laufen kann, macht vielleicht eine (kommentierte) Bootsfahrt auf der Binnendijle.
Beim Touristbüro gibt es den kostenlosen Stadtführer „Mmm … Mechelen”, eine Broschüre zu den Leckereien der Stadt, wie Käse, Senf, Bier, Waffeln und Schokolade. Und mit dem kostenlosen Rundgang „Mechelen Mauert” entdeckt ihr die Graffiti-Kunstwerke der Stadt. Weitere Stadtrundgänge bietet die App „Visit Mechelen“.
Mechelen ist auch eine grüne Stadt mit schönen Gärten: die Renaissancegärten am Museum, der zeitgenössische Sinte-Mette-Garten, der kleine Park Karmelietentuin, der ehemalige Friedhof Park St.-Rombouts, der ehemalige Schlosspark Tivoli (2 km entfernt) und der neue Garten der Stille des Erzbischöflichen Palastes.
Mechelen Museen:
Museum Hof van Busleyden im Stadtpalast aus der Renaissance über die burgundische Geschichte Mechelens. Die Gärten, die das Museum umgeben, wurden vollständig neu angelegt. Als Inspirationsquelle dienten dabei die aufwendigen Renaissancegärten.
Kunsthal Mechelen konzentriert sich auf aktuelle Kunst.
Das Museum Kazerne Dossin war ein Durchgangslager für Juden und Roma auf ihrem Weg in die Nazi-Vernichtungslager.
Das Museum Het Zotte Kunstenkabinet zeigt eine Sammlung satirischer Gemälde mit Metaphern, die sogenanntes „verwerfliches Verhalten“ und die dazugehörige Strafe darstellen.